Ein schlichter Nachttisch mit umlaufender Maserung
Manchmal bin ich gehemmt, ein größeres neues Projekt tatsächlich anzugehen. Dieses Problem, bei dem man aus Angst vor Misserfolg lieber etwas ganz anderes macht, ist mittlerweile hinlänglich bekannt als Prokrastination.
Mein eigentliches Projekt: Ein Bett für meinen Sohn. Mein Ersatzprojekt: Ein Nachttisch für das künftige Bett. Nun gut. Immerhin ein Anfang.
Projektsteckbrief
Material
Esche massiv, 35 mm Stärke
Verbindung
Gehrung, Domino Dübel
Besonderheit
Umlaufende Maserung ohne Rückwand
Oberflächenbehandlung
Leinöl
Die umlaufende Maserung wird erreicht, in dem die Seitenteile von einem einzelnen Brett stammen und in der Reihenfolge verleimt werden, in der sie auch gewachsen sind.
Perfekt wird das Ergebnis, wenn man dabei Holz verwendet, das man in der Stärke einmal aufgetrennt hat. Das habe ich für kleine Holzboxen schon gemacht. Für den Nachttisch will ich aber die gesamte Stärke der gehobelten Bohle verwenden und daher gehe ich einen Kompromiss ein: Am einem Eck ist die Maserung unterbrochen. Da dieses Eck auf der Unterseite des Nachttischs liegt, ist das aber unsichtbar.
Durch die massive Bauweise kann auf eine Rückwand verzichtet werden. Das Möbel kann auf den Boden gestellt oder an der Wand befestigt werden. Das werden wir wohl erst endgültig entscheiden, wenn das dazugehörige Bett fertiggestellt ist.
Für viele Projekte braucht man mehrere gleich breite Abschnitte einer großen Platte. Die Tauchsäge ist die richtige Maschine, doch das Ausrichten der Schiene etwas nervig. Zwei kleine Hilfsmittel unterstützen dabei.
Bonus: Verwendung als Stoppblock
Kürzlich wollte ich wieder ein paar Schubladen bauen. Alle Seitenteile sollten natürlich gleich hoch sein. Eine große Multiplex-Platte (250 x 125 cm) hatte ich bereits in der Garage. Zu groß für meine Kreissäge mit dem Parallelanschlag. Daher ein klarer Fall für Zuschnitt mit der Tauchsäge.
Aber jeder kennt das Problem: Das Ausrichten der Führungsschiene mittels Maßband oder Meterstab ist ungenau. Auch ein Kombiwinkel muss immer wieder an beiden Seiten angeschlagen werden, verschiebt man die zweite Seite, verschiebt man leicht auch die andere. Kurzum: Es nervt. Also muss eine Art Parallelanschlag her. Die Anschläge, die es im Handel gibt, sind mir dabei zu teuer und zu wuchtig.
Es gibt für den 3D-Drucker alternative Vorlagen (Stichwort “Track saw parallel guide”), aber mein Vorschlag basiert auf Holz und Alu C-Profilen, wie sie für viele Hilfsmittel in der Werkstatt eingesetzt werden. Sprich: Geringe Einstiegshürde, das kann man einfach nachbauen.
Für das Gleiten auf der Festool Führungsschiene sind z.B. Nuten mit ca. 16 mm Breite notwendig, für das C-Profil eine 17 mm Nut.
Der Ablauf beim Ausrichten der Schiene: Schiene auflegen, vorher eingestellte Anschläge aufstecken, Schiene ausrichten, festzwingen, Anschläge entfernen und sägen. Und das so oft wie halt nötig.
Und noch ein kleiner Bonus: die Anschläge können auch als Stoppblöcke für Fräsarbeiten mit der Führungsschiene eingesetzt werden. Einfach die C-Profile entfernen und Sterngriff samt Mutter in der linken Nut anbringen.
Akustikpaneele sind gerade voll im Trend. Auch mir gefällt die Optik und die Vorstellung, Mauerwerk mit Holz zu verkleiden. Es könnte dabei so einfach sein: Im Baumarkt werden die Paneele palettenweise angeboten, man müsste sie nur auf den Wagen laden. Doch schon ein flüchtiger Blick auf die Ware offenbart: Das sind MDF-Leisten, im besten Fall noch furniert, manchmal nur mit Holzmuster bedruckt. Mir missfällt die Vorstellung, damit eine komplette Wand zu verkleiden. Ich will ja nicht nur den Look, sondern auch den Duft und die Haptik von Holz. Daher habe ich mich entschlossen, die Paneele selbst zu bauen. Das hat mir auch ermöglicht, auf Leim oder Kleber zu verzichten und die Leisten völlig unbehandelt zu lassen.
Vom Brett zur Leiste
Die Bohlen mit ursprünglich ca. 40 mm Stärke wurden beim Abrichten auf ca. 35 mm reduziert. Das Abrichten der 2,50 m langen Bohlen war dabei schon relativ anstrengend.
Die Stärke meiner Bretter bestimmt die Breite der Leisten, denn das gehobelte Brett wird in Streifen von ca. 15 mm Breite geschnitten.
Band versus Blatt
Ich habe zum Auftrennen der Bretter sowohl ein Längsschnittsägeblatt an der Tischkreissäge als auch die Bandsäge verwendet. Theoretisch wäre der Verschnitt an der Bandsäge etwas geringer. Allerdings ist das Ergebnis auch etwas ungleichmäßiger, wodurch im Nachgang wieder mehr gehobelt werden muss. Zwar kann man mit sehr langsamen Vorschub die Schnittqualität positiv beeinflussen, aber bei jeweils 2,50 m Länge erfordert das schon sehr viel Geduld. Mein Favorit in dem Fall also: Tischkreissäge mit Rip-Cut Blatt (wenige Zähne, großer Spanraum)
abgerichtete Bretteraufgetrennte Leistensortiert und markiert nach Maserbildabgelängt auf Endmaß
Minimalkonstruktion
Ich habe mich dafür entschieden, die Konstruktion möglichst minimale zu gestalten. Lediglich eine Bahn Nadelfilz und Tackerklammern verbinden die Leisten anfangs miteinander. Ein Vorteil: In diesem Zustand kann man die Paneele auch noch gut aufrollen und selbst über enge Treppen transportieren.
Die Filzbahn hat die Breite eines Paneels (jeweils ca. 75 cm) bestimmt. Ein Paneel hat dabei eine Leiste weniger bekommen, damit noch ein schwarzer Zwischenraum zwischen den beiden Einzelteilen entsteht.
Erst am Montageort habe ich pro Paneel noch zwei 45° Keilleisten (“French Cleat”) über die komplette Breite des Paneels verschraubt. Diese stabilisieren die Leisten untereinander und ermöglichen eine komfortable Montage.
AbstandshalterFilz und TackerklammernVorderseiteKeilleisten
Montage
Zwei durchgehende Keilleisten (Breite = 150 cm) werden mit der Wand verschraubt. Die Paneele werden dann nur noch eingehängt. Exakte Vorarbeit (Maßhaltigkeit, Winkligkeit) zahlt sich spätestens hier aus.
Einmalig
Der eigentliche Witz ergibt sich aber erst im Gesamtbild. Sowohl das Wandpaneel als auch die Tischplatte des höhenverstellbaren Schreibtischs davor sind aus dem selben Eschestamm gefertigt. Das ist ein Aspekt, den man nur ausspielen kann, wenn man selbst tätig wird.
Und dass das Holz aus regionalem Anbau stammt, gefällt mir persönlich besonders gut. Da macht das Arbeiten im home office gleich noch mal soviel Spaß.
Seit einiger Zeit bin ich Mitglied im brigk Makerspace in Ingolstadt. Ausschlaggebend für diese Entscheidung: Im Makerspace gibt es eine neben anderen interessanten Maschinen eine Holzwerkstatt mit einem professionellen Abricht-Dickenhobel (Felder CF741). Neben den tollen Maschinen gibt es aber auch eine nette Community, wo sich einige Bastler gegenseitig unterstützen und gemeinsam etwas erreichen wollen.
A little less Staub, a little more action please!
Wo gehobelt wird, da fallen bekanntlich Späne. Oft auch in rauen Mengen. Das brigk hat für seine Maschinen natürlich auch eine Absauganlage. Diese hat bisher jedoch einige Macken. Es ist zu häufig eine Reinigung der Filter notwendig, und das ist eine sehr staubige und somit potentiell gesundheitsgefährdende Angelegenheit. Daher war die Idee dieses Community Projekts, einen Zyklon vorzuschalten.
Anforderungen und Recherche
das Volumen des Behälters muss relativ groß sein (mindestens so groß wie bisher, also 100 Liter)
der Spänebehälter sollte ohne Müllsack auskommen
der Behälter sollte rollbar sein, um zum nahegelegenen Container zu kommen
der Schlauch sollte lang genug sein, um alle Möglichkeiten der Felder gut absaugen zu können (etwas länger als bisher)
das Ausleeren sollte möglichst komfortabel sein
der Spänebehälter sollte am besten 4 Rollen haben (nicht nur 1 wie bisher) so dass man den direkt zum Container rollen kann
man sollte den Füllstand auch von weitem sehen können (Guckloch/Fenster)
Design-Fragen
In einem ersten Treffen haben wir einige Fragen durchdiskutiert und besprochen, welches Material benötigt wird.
welche Anleitungen gibts denn?
welche Anleitungen erfüllen unsere Anforderungen?
soll die bisherige Absaugung weiterverwendet werden und der Zyklon nur vorgeschaltet werden?
Oder soll eine andere Absaugeinheit (wie z.B. recordpower in der Anleitung von Dominik Ricker) integriert werden?
einstufiger oder zweistufiger Zyklon? -> für die Felder reicht wohl einstufig, da fällt kein so feiner Staub an
Erdung für den Schlauch vorsehen, um statische Aufladung zu vermeiden. Die Kunsstoffschläuche mit Metallspirale eignen sich gut dafür
Material
Stahl Zyklon 6″
Multiplex 15 mm
Absaugschlauch 100 mm (8 Meter)
Einschaltautomatik (3-phasig)
Rollen (4x Apparate-Lenkrolle, 75 mm)
6 mm Plexiglas für Sichtfenster (20 cm hoch, 10 cm breit)
Rahmenkonstruktion
Die Umsetzung des Spänebehälters und des Rahmens war relativ klar. Nachdem die Multiplex-Platten eingetroffen waren, haben wir in der ersten Session ein paar Stunden die Platten formatiert (keine Bilder).
In der zweiten Session konnten wir bereits Hebel und Öffnungen per CNC fräsen und die Kisten montieren. Stumpf verschraubt und verleimt. Und im Teamwork zu dritt geht’s dann auch flott voran.
Hebelkonstruktion
Unklar war bisher, wie genau ein möglichst komfortabler Verschluss des Spänebehälters funktionieren kann. Nach einiger Recherche sind wir auf ein Video von Marius Hornberger gestoßen, der sich dafür eine sehr gute Hebelkonstruktion überlegt hat, die wir auf unser Vorhaben adaptieren konnten.
Der erste Entwurf war noch sehr grob, hat aber die Idee schon mal konkretisiert.
Benny aus unserer Community hat die Idee dann soweit verfeinert, bis die endgültige Konstruktion feststand. Die Idee: Drückt man den Hebel nach unten, wird ein Hebeklotz nach oben geschoben, der den Spänebehälter gegen den umgebenden Rahmen drückt. Eine handelsübliche Fensterdichtung versiegelt dabei die Flächen, die sich berühren.
Montage und Justage
Die Stunde der Wahrheit war gekommen, als wir die Hebelkonstruktion am Rahmen anbringen konnten. Und zu unser aller Verwunderung: Sie funktionierte auf Anhieb. Ein erhebender Moment. Im wahrsten Sinne des Wortes.
Anschlüsse und Adapter
Zum Abschluss brauchen wir noch Anschlüsse und ein paar Griffe, um den Spänebehälter besser schieben/heben zu können. Die Adapter entstanden als 3D-Druck, die Griffe erneut mit CNC.
Und ein erster fleißiger Kunde hatte bis dahin auch schon die Spänebox ein erstes mal bis oben befüllt, so dass im Sichtfenster auch erstmal etwas zu sehen war.
Beim gemeinsamen Ausleeren in den großen Container haben wir noch ein paar kleine weitere Optimierungen identifiziert:
die Dichtung am oberen Rand des Spänebehalters ist sehr exponiert und wird schnell beschädigt, wenn man unvorsichtig ausleert. Notfalls könnten wir die Dichtung auch am Rahmen anbringen.
die hinteren Kanten der Spänebox werden durch das Ausleeren vermutlich schnell abgeschlagen sein, hier können wir noch Stahlwinkel anbringen
die Box ist durch die massive Konstruktion allein schon ca. 20 kg schwer. Eventuell wäre es sinnvoll, eine Hebelvorrichtung vorzusehen, die das Ausleeren erleichtert. Aber erst mal etwas Erfahrung sammeln, ob diese Schritte tatsächlich lohnenswert sind.
Griffe3D-DruckAdapterSichtfenster mit Spänenund noch mehr Späne
Fazit
Ein tolles Projekt mit einem guten Team, vielen Dank an Frank und Ben, das war eine super Zusammenarbeit!
Schubladen habe ich schon öfter gebaut, die Konstruktion aus Multiplex und mit Gehrungen hat sich mittlerweile bewährt. Die Rechtwinkligkeit der Schubladen kann man sehr einfach über eine Innenmessung der Diagonallänge prüfen. Dafür habe ich einfach zwei Holzstäbe mit Spitzen verwendet. Erst anschließend habe ich eine bessere Variante gefertigt.
mit zwei selbstgebauten Parallelanschlägen konnte ich die Schubladenseiten wiederholgenau direkt von der Platte abschneiden.die fertigen Schubladenteile. Abgelängt, Gehrungen angeschnitten und mit Nuten für die Bödentestweise zusammenklappenGehrung prüfenund Leim angebenRechtwinkligkeit prüfen mit sogenannten “bar gauges” in sehr einfacher Ausführungdie fertig geleimten Schubladen, noch mit Klebeband fixiert
Vollauszüge einpassen
Waren Vollauszüge noch vor wenigen Jahren sehr teuer, gibt es mittlerweile niedrigpreisige Modelle, auch von namhaften Herstellern. Diese lassen jedoch die vielfältigen Einstellmöglichkeiten der Top-Modelle vermissen. Daher müssen die Schubladen recht genau an die Öffnungen im Möbel angepasst werden. Notfalls könnte man sich mit Zulagen behelfen, das war dieses mal aber gar nicht nötig.
einfache Abstandshalter für parallele Montageein Zentrierbohrer ist für das Anbringen von Beschlägen hilfreichder fertige Auszugmal vier
Fronten mit Eschefurnier
Das Birke Multiplex ist einfach zu beschaffen und gut zu verarbeiten, formstabil und oft von der Optik direkt zu verwenden. Ich wollte aber kein Birkenholz im Sichtbereich haben. Daher habe ich Esche-Furnier (Streifenoptik) besorgt, um das Aussehen anzugleichen.
Ich wollte dabei möglichst mit einfachen Mitteln und vorhandenem Werkzeug vorgehen. Videos von Dominik Ricker und Dictum haben mir dabei geholfen, die richtige Vorgehensweise zu wählen.
Bisher habe ich nur kleinere Werkstücke furniert und dabei vermieden, mehrere Furnierblätter fügen zu müssen. Dieses mal wollte ich genau diese Schwierigkeit meistern. Dabei gibt es viele Möglichkeiten. Eine sehr einfache: alle Furnierblätter übereinanderlegen und mit Tauchsäge und Führungsschiene mehrere Blätter auf einmal sägen. Danke an Heiko Rech für diesen Tipp.
Zum Fixieren der jeweils zwei Blätter an der gefügten Kante habe ich einfaches Malerkrepp verwendet, hier würde man als Profi Fugenleimpapier (Furnierband) verwenden.
Es gibt speziellen Furnierleim, der eine etwas längere offene Zeit hat und durch seine dickere Konsistenz den Leimdurchschlag durch das Furnier verhinden soll. Ich habe aber normalen Weißleim verwendet, den ich sparsam mit einem Kunststoff-Zahnspachtel aufgetragen habe. Ein sehr empfehlenswertes Werkzeug für Flächenverleimung.
Den Anpressdruck zum Verleimen habe ich recht einfach mit klassischen Zwingen erzeugt, die Werkstücke waren dafür noch schmal genug. Zwei alte melaminbeschichtete Regalböden dienten dabei als Zulage. Ihr Vorteil: Weißleim klebt daran nicht. Für größere Stücke würde sich ein Vakuumsack anbieten. Vielleicht mache ich das auch mal.
mit Tauchsäge und Führungsschiene kann man sehr gut alle Furnierblätter fügenfertig gefügter Stapel an Esche Furnier (8 Blatt)an der Kante mit Klebeband fixierenLeim angeben und pressen
Griffmulden
Bei den Griffmulden habe ich mich an den bestehenden Schubladen orientiert und einfach eine Aussparung in die Fronten gefräst. Die Fronten habe ich anschließend noch mit Leinöl geölt. Beim Ausrichten der Schubladenfronten helfen keine Abstandshalter (in meinem Fall 3 mm) und eine kleine Zwinge. Dann von innen anschrauben. Fertig.
gefräste Griffegeölte Frontenfertig verbautund mit Gesamtwerkstück (Hochbett)
Unsere Kinder haben sich bisher ein Bett geteilt und vor einigen Monaten den nachdrücklichen Wunsch nach eigenen Zimmern geäußert. Dazu gehören natürlich auch Betten und damit konnte auch ein lang gehegter Traum unserer Tochter wahrwerden: Ein Hochbett.
Wiederverwendung
Der Großteil der Unterkonstruktion ist aus Schränken entstanden, die wir bereits hatten und bietet einiges an Stauraum.
Aus den Vierkanthölzern des alten Bettes habe ich zweierlei gefertigt:
den Rahmen, auf dem der Lattenrost an der Wand aufliegt
die Unterkonstruktion für eine Ablage neben der Matraze. Diese wollte ich stabil genug auslegen, dass man problemlos darauf stehen/gehen kann.
das Untergestell ist wiederverwendetder Lattenrost gekauftUnterkonstruktion
Verkleidung und Ablage
Die sichtbaren Teile des Betts habe ich aus Eschenholz gefertigt, das ich im März im Altmühltal in Bohlen geschnitten und fertig getrocknet gekauft hatte. Mir gefällt besonders, dass ich damit Projekte umsetzen kann, deren Holz komplett aus einem Baum stammt, der noch dazu in unserer Region gewachsen ist.
Vor der Verarbeitung war mussten die Bohlen noch abgerichtet und auf Dicke (35 mm) gehobelt werden. Diese Stärke wäre jedoch übertrieben für die Verkleidung. Daher habe ich die 35 mm Bretter an der Bandsäge der Länge nach aufgetrennt und hatte nach dem hobeln eine Stärke von 16 mm.
Der eigentliche Clou: Das aufgetrennt Holz kann man wie ein Buch aufklappen und hat dann ein doppelt so breites Brett mit symmetrischer Maserung. Ein Effekt, den ich sehr mag.
Esche, frisch abgerichtet und gehobeltSymmetrische Maserung durch aufgetrennte Bohlengeölt noch intensiver
Das Geländer
Dass unser Kind im Schlaf aus dem Bett fallen könnte, war eine Sorge, die uns lange davon abhielt, ein Hochbett anzuschaffen. Nun wollten wir zumindest kein unnötiges Risiko eingehen und einen vernünftigen Fallschutz anbringen.
Als ich die Nuten in das Seitenbrett gefräst habe, hat mir das schon etwas weh getan, da dadurch die lineare Optik unterbrochen wurde. Im Nachhinein würde ich die Geländerleisten evtl. auf der Innenseite anbringen, aber das hätte andere Nachteile gehabt. Irgendwann muss man sich trotzdem entscheiden, weiterbauen und am besten nicht mehr zurückblicken.
Escheleisten für das GeländerNuten sorgen für formschlüssige VerbindungenEin genuteter Handlauf, nur aufgestecktes fehlen noch die seitlichen Gitterstäbevon CAD zu Realitätschlaffertig. Nächster Schritt: Schubladen für die Treppenstufen.
Fazit
Das war ein schönes Projekt mit vielen interessanten Facetten. Von Wiederverwendung über Plattenmaterial bis zur Massivholzbearbeitung war vieles dabei. Am schönsten: Unsere Tochter hat an ihrem Bett auch selbst mitbauen können und mal wieder die Erfahrung gemacht, dass man schöne Dinge auch selbst gestalten kann. Neben der praktischen Übung für mich ist das bestimmt die wertvollste Erfahrung. Ach ja. Und der Duft nach frisch geölter Esche, der das Zimmer jetzt durchzieht. Da kann man gleich noch besser schlafen.
Zu den klassischen Projekten für Massivholz-Einsteiger gehören Tischplatten. Gewiss auch befeuert durch Homeoffice, höhenverstellbare Schreibtische und dem Marketing über Youtube Bastelkanäle. Ein schöner Arbeitsplatz war auch für mich ein erstrebenswertes Projekt. Mit Material aus dem benachbarten Altmühltal.
Auch bei diesem Projekt kommt also jede Bohle vom gleichen Baum aus der Region. Einen Rohstoff vom Anfang an auswählen zu können und ihn bis zum fertigen Produkt zu verarbeiten, empfinde ich als sehr erhebende Erfahrung. Respekt vor dem natürlichen Rohstoff Holz und ein verantwortungsvoller Umgang damit versteht sich dann von selbst.
die besäumten BohlenabgerichtetMaserbild bestimmenMarkierungsarbeitenVerleimenFlächensicherungÖlenDas fertige Projekt
Vom Versuch, rückwärts zu gehen, um vorwärts zu kommen. Frei nach Michael Ende.
Schon lange fasziniert mich die Verarbeitung vom Rohstoff bis zum fertigen Endprodukt. In der Software-Entwicklung gehört das zum Alltag. Wir fangen dort bei Null (bzw. einer Idee) an und entwickeln im Regelfall nach einiger Zeit ein hilfreiches Produkt für unsere Kunden.
In der physischen Welt ist das nicht ganz so einfach. Es ist äußerst schwierig, sich selbst ein Auto, ein Smartphone oder ein Haus aus Rohstoffen zu bauen.
In meinem Holz-Hobby hab ich mich in den letzten Jahren immer weiter an den Anfang der Wertschöpfungskette gewagt, habe “rohe” Holzstücke teils mit Handhobel oder Fräse geplant. Seitdem ich im brigk makerspace Zugriff auf eine ordentliche Hobelmaschine habe, habe ich auch mal einzelne Bohlen gekauft und verarbeitet.
im kleinen Maßstab machbar: Planen mit einer Fräse
Bei Holzhändler
Nun war der Zeitpunkt gekommen, das mal in größerem Maßstab zu probieren. Gemeinsam mit zwei fleißigen Helfern sind wir ins nahe Altmühltal zu einem Holzhändler aufgebrochen. Mein Ziel: Je einen Stamm Esche und Eiche (insg. über 1,5 m^3) einzukaufen.
Manche mögen den Look von Waldkanten. Mein Ziel ist aber, aus den Bohlen Möbel zu bauen. Dazu benötige ich klare definierte, rechtwinklige Seiten und plane Flächen. Die Rinde muss also weg und ein erster schnurgerader Schnitt muss an jede Bohle. Das geht sehr gut mit Tauchsäge und Führungsschiene, ist aber eine anstrengende und staubintensive Angelegenheit.
Rinde, Borke aka. WaldkanteTauchsäge, Absaugung, Bohlenfertig besäumt und gestapelt
Abrichten und auf Dicke hobeln
ein Lieferwagen wäre praktischaußerhalb des Kofferraums sieht’s plötzlich ganz wenig ausdie besäumten Bohlenabgerichtetund auf Dicke gehobeltwo gehobelt wird…
Die Fernbedienung unseres Apple TV ist leider schon etwas in Mitleidenschaft genommen. Vielleicht war es auch doch keine so gute Designentscheidung, Glas als Obermaterial für so ein Gerät zu verwenden.
Eine Holzhülle soll das Halten etwas angenehmer gestalten und weiteren Schaden abwenden…
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